Kennst du Situationen, in denen dein Kind voller Verzweiflung ist und meint, etwas nicht zu können?

Vielleicht ist es dein Kita-Kind, das am Morgen mit seiner Jacke kämpft. Die Ärmel sind verkehrt herum, der Stoff rutscht und der Reißverschluss hakt. Dein Kind zieht und zerrt, die Bewegungen werden wilder, die Wut steigt auf und die Verzweiflung wird immer größer.

Oder dein Grundschulkind, das bei den Hausaufgaben sitzt und versucht, neue Buchstaben zu lernen. Zum dritten Mal verwechselt es nun schon das „b“ mit dem „d“, drückt den Stift fester, streicht durch und radiert. Am Ende wird der Stift weggeschmissen und dein Kind bezeichnet sich selbst als zu doof für die Aufgabe.

Immer häufiger erleben viele Kinder genau solche Momente voller Unsicherheit, Selbstzweifel und dem Wunsch, alles richtig machen zu wollen. Gerade rund um den Schulstart können solche Momente häufiger auftreten. Es entsteht Leistungsdruck, die Kinder werden bewertet, beurteilt und vergleichen sich miteinander.

Was aber, wenn wir ihnen etwas mitgeben könnten, das stärkt, statt sie entmutigt?

Etwas, das sie von innen heraus aufbaut?

Affirmationen für Kinder können genau das sein: liebevolle, stärkende Sätze, die sich im Alltag wie ein sicherer innerer Anker anfühlen.

In diesem Artikel erfährst du, wie Affirmationen wirken, wie du sie einsetzen kannst und wie sie ganz nebenbei zu einem liebevollen Ritual im Familienalltag werden können.

Inhalte im Überblick


Was sind Affirmationen und warum sind sie für Kinder so wirkungsvoll?

Affirmationen sind kurze, positiv formulierte Sätze, die das eigene Denken beeinflussen können. Sie stammen aus der Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung und beruhen auf einem ganz einfachen Prinzip: Worte, die wir oft hören oder sagen, werden zu unserer inneren Stimme. Mit der Zeit fangen wir an, ihnen zu glauben.

Wenn Kinder immer wieder Sätze hören wie „Ich kann alles schaffen“ oder „Ich bin gut so, wie ich bin“, beginnt ihr Gehirn, genau das zu verinnerlichen. Die wiederholten Botschaften formen mit der Zeit ihr Selbstbild.

Wissenschaftlich betrachtet können Affirmationen bei Kindern wichtige Prozesse unterstützen:

Ein positives Selbstbild aufbauen:
Kinder, die regelmäßig hören „Ich bin gut, so wie ich bin“ oder „Ich darf Fehler machen“, entwickeln mit der Zeit ein Gefühl von innerem Wert. Das stärkt ihr Selbstvertrauen nicht nur in ruhigen, sondern vor allem auch in stressigen Momenten. Baut dein Kind zum Beispiel einen Turm aus Bausteinen, der kurz darauf umfällt, kann dies zunächst für große Verzweiflung sorgen. Du kannst dein Kind in dem Moment ermutigen, dass Fehler passieren und okay sind. Beim nächsten Mal probiert es eine andere Technik, die vielleicht besser funktioniert. Mit jedem kleinen Moment wächst das Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten.

Emotionale Selbstregulation fördern:
Affirmationen helfen Kindern, mit Gefühlen besser umzugehen. Ein Satz wie „Ich darf wütend sein und wieder ruhig werden“ kann zum inneren Kompass werden, wenn Emotionen hochkochen. Stell dir vor, dein Kind hat sich im Streit mit dem Geschwisterkind völlig aufgeregt. Wenn es gelernt hat, sich selbst daran zu erinnern, dass Gefühle kommen und gehen dürfen, findet es schneller zurück in die Balance.

Hilfreiche Gedanken stärken:
Kinder sprechen nicht nur mit anderen, sie sprechen auch mit sich selbst. Diese inneren Gedanken prägen, wie sie sich fühlen und was sie sich zutrauen. Wenn ein Kind zum Beispiel denkt „Ich bin viel zu langsam“ oder „Ich mache immer alles falsch“, dann hemmt das sein Selbstvertrauen.
Affirmationen helfen dabei, diese inneren Stimmen liebevoll umzulenken. Aus einem „Ich kann das nicht“ wird vielleicht mit der Zeit ein „Ich kann das noch nicht“. So entsteht im Kopf deines Kindes ein innerer Begleiter, der Mut macht.

Gerade für Kinder, deren Persönlichkeit sich noch stark entwickelt, kann das eine enorme Stütze sein.
Affirmationen können wie ein innerer Wegweiser wirken und dabei helfen, mit Herausforderungen umzugehen, Fehler nicht als Versagen zu sehen und in schwierigen Momenten Halt in sich selbst zu finden.
Und genau das ist es doch, was wir als Eltern unseren Kindern mitgeben wollen. Dass unsere Kinder voller Selbstvertrauen, innerer Sicherheit und dem Gefühl durchs Leben gehen: Ich bin gut so, wie ich bin!

So nutzt du Affirmationen im Alltag

Um Affirmationen in euren Alltag einfließen zu lassen, benötigst du keine besonderen Vorkenntnisse oder Materialien. Sie lassen sich ganz einfach, ohne großen Aufwand integrieren. Je häufiger ihr die Affirmationen in euren Tag einbaut und wiederholt, desto wirkungsvoller werden sie. Dabei sollte es sich für dich und dein Kind leicht und stimmig anfühlen. Sie sind eine Einladung, kein Muss.

Hier ein paar Ideen:

Morgens beim Zähneputzen: „Ich vertraue darauf, dass schöne Dinge passieren.“

Ein kraftvoller Satz für den Start in den Tag führt dazu, dass Kinder mit einer positiven Erwartungshaltung beginnen. Er schenkt ihnen innerlich ein kleines Lächeln, noch bevor sie zur Tür hinausgehen.

Beim Abschied in die Kita oder Schule: „Ich fühle mich sicher und geborgen, egal wo ich bin.“

Besonders Übergänge können Kinder verunsichern. Diese Affirmation gibt ihnen Halt und erinnert sie daran, dass sie stark sind, auch wenn Mama oder Papa nicht da sind.

Beim Blick in den Spiegel: „Ich liebe mich selbst und ich werde geliebt.“

Ein kurzer Moment vor dem Spiegel kann zu einem Ritual werden, das Selbstliebe und Selbstannahme fördert. Kinder lernen, sich selbst als wertvoll und liebenswert zu sehen.

Abends vor dem Einschlafen: „Ich lasse schlechte Gedanken los und sie wie Wolken vorbeiziehen.“

Der Abend ist der ideale Zeitpunkt, um den Tag ruhig abzuschließen. Diese Affirmation hilft dabei, Belastendes loszulassen und mit einem friedlichen Gefühl einzuschlafen.

Kreativ: Hinterlasse deinem Kind kleine, mutmachende Botschaften in der Brotdose, Federtasche oder im Hausaufgabenheft.

So können Affirmationen im Alltag ganz nebenbei ohne viele Worte, aber mit viel Gefühl wirken.

Kind beim achtsamen Zähneputzen

Mutmacher für die Brotdose: Kostenlose Vorlage zum Download

Damit du direkt loslegen kannst, habe ich für dich eine kostenlose Vorlage mit Affirmationen für die Brotdose erstellt. Die Kärtchen sind so gestaltet, dass sie deinem Kind im Alltag ein wenig Mut mit auf den Weg geben.

Du kannst die Karten beliebig oft ausdrucken. Für eine besonders lange Haltbarkeit empfehle ich dir folgendes:

🔹den Druck auf festem Papier mit einer Stärke von mindestens 120 g/m² (mit diesem Druckerpapier* habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht)

🔹das Einlaminieren für den dauerhaften Einsatz in der Brotdose, im Schulranzen oder Rucksack (hier geht’s zu einem praktischen Laminiergerät* und den passenden Laminierfolien*)

🔹oder du druckst die Affirmationen auf selbstklebendes Papier. So kannst du ganz einfach kleine Sticker erstellen, die dein Kind z. B. auf sein Hausaufgabenheft oder die Brotdose kleben kann (hier findest du geeignetes Stickerpapier*)

* Transparenzhinweis: Dieser Link ist ein sogenannter Affiliate-Link. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich ändert sich am Preis nichts. Du unterstützt damit lediglich meine Arbeit. Danke!

Mutmacher für die Brotdose

Ich bewahre alle meine Karten am liebsten in kleinen Stoffbeuteln auf. So bleiben sie nicht nur ordentlich zusammen, sondern sind auch unterwegs schnell griffbereit. Die Stoffbeutel laden nicht nur zum Aufbewahren ein, sondern auch zu wertvoller Eltern-Kind-Zeit. Beim gemeinsamen Gestalten entsteht ein kleiner Moment der Nähe und Kreativität. Dein Kind darf seinen Beutel ganz individuell mit dem eigenen Namen, Lieblingsfarben, Symbolen oder kleinen Mutmach-Bildern bemalen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und genau das macht diesen Moment so besonders. So entsteht ein ganz persönlicher Begleiter, der nicht nur die Affirmationskarten schützt, sondern auch ein bisschen Herz und Farbe in den Alltag bringt.

🔹einfache, unbedruckte Stoffbeutel findest du HIER*

🔹die passenden Stoffmalstifte, mit denen dein Kind die Beutel ganz individuell bemalen kann, gibt es HIER*

Deine Affirmationen für die Brotdose kannst du mit nur einem Klick herunterladen und direkt loslegen.

* Transparenzhinweis: Dieser Link ist ein sogenannter Affiliate-Link. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich ändert sich am Preis nichts. Du unterstützt damit lediglich meine Arbeit. Danke!

Affirmationen mit Bewegung verbinden: Diese Übung macht Affirmationen für Kinder noch wirkungsvoller

Kinder lernen nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem ganzen Körper. Besonders im frühen Alter sind Bewegung und Sprache eng miteinander verknüpft. Wenn Affirmationen für Kinder mit Bewegungen kombiniert werden, können sie sich ganz spielerisch tiefer im Bewusstsein verankern. Hier hast du zwei Beispiele, wie das mit Affirmationen funktionieren kann:

Yoga und Affirmationen in Kombination

Eine wunderbare Möglichkeit ist die Verbindung von Affirmationen mit einfachen Yogaübungen, eingebettet in eine kleine Geschichte. Die körperliche Aktivität hilft deinem Kind, sich besser zu spüren, zur Ruhe zu kommen und neue Gedanken bewusst zu erleben. In einem weiteren Beitrag habe ich bereits darüber geschrieben, welche positiven Auswirkungen Yoga auf Kinder haben kann (hier geht es zum Artikel). In Kombination mit Affirmationen entfaltet sich eine noch stärkere Wirkung.

Ein Beispiel für einen kleinen Yoga-Mini-Flow:

Yoga mini Flow für Kinder mit Affirmation

In meinem Yoga-Karten-Set für Kinder findest du vier weitere Kombinationen aus Bewegung und Affirmationen. Die Karten sind kindgerecht erklärt, stehen als Download zur Verfügung und sind somit sofort umsetzbar.

Affirmationen durch Fingerbewegung erleben

Neben der Kombination aus Affirmationen und Bewegung mit dem ganzen Körper gibt es auch die Möglichkeit, kleine Bewegungsimpulse zu verwenden. Diese können so gut wie überall eingesetzt werden.  Die Rede ist von Mudras oder auch Finger-Yoga, einer einfachen und sehr beruhigenden Übung.

Ein Beispiel für Finger-Yoga:

Berühre mit dem Daumen nacheinander folgende Finger:


Zeigefinger – Mittelfinger – Ringfinger – kleiner Finger – und wieder zurück.

Bei jeder Berührung wird nun ein Wort gesprochen:

Ich – bin – gut – so – wie – ich – bin.

Diese Übung kannst du wunderbar morgens, abends oder in Übergangsmomenten einsetzen. Sie beruhigt, fördert die Konzentration, stärkt die Selbstwahrnehmung und lässt sich auch im Kita- oder Schulalltag leicht integrieren.

Worauf du achten solltest und was Affirmationen nicht sind

Affirmationen sind kein Zaubermittel, aber sie können eine liebevolle Unterstützung im Alltag sein. Damit sie wirksam und stimmig bleiben, achte auf die folgenden Grundsätze:

• Sei authentisch: Wähle Sätze, die sich für dich und dein Kind ehrlich anfühlen. Ein übertriebener Satz wie „Ich bin perfekt“ kann schnell Druck erzeugen, während ein Satz wie „Ich gebe mein Bestes“ nahbar und stärkend wirkt.

🔹übe keinen Zwang aus: Affirmationen sind eine Einladung, kein Muss. Wenn dein Kind heute keine Lust darauf hat, ist das völlig in Ordnung. Der Alltag darf auch Pausen haben. Wird der Druck zu groß, kann das Gegenteil erreicht werden, dein Kind blockt ab und verliert die Freude.

🔹Gefühle dürfen sein: Affirmationen ersetzen keine Emotionen, aber sie begleiten sie. Statt Gefühle zu unterdrücken, können Sätze wie „Ich darf traurig sein“ dem Kind helfen, sich selbst besser zu verstehen.

🔹Formuliere in der Ich-Form: Affirmationen wirken besonders stark, wenn sie in der Ich-Form gesprochen werden. Das macht sie persönlicher und für dein Kind leichter erlebbar.

Affirmationskarten zum Download: Kleine Mutmacher für jeden Tag

Wenn du Affirmationen mit deinem Kind ganz unkompliziert in den Alltag integrieren möchtest, sind Affirmationskarten ein wunderbarer Einstieg. Ich habe ein liebevoll gestaltetes Kartenset entwickelt, das du ganz einfach downloaden kannst. Es eignet sich perfekt für zu Hause, unterwegs oder auch in pädagogischen Einrichtungen.

Die Karten enthalten:

▪️ 48 stärkende Affirmationen in kindgerechter Sprache. Ideal für Kinder bereits ab 3 Jahren
▪️ Farbenfrohes Design mit Bildern und Beispielen aus der Natur- und Tierwelt
▪️ visuelle Gestaltung ermöglicht das Nachspielen der Affirmationen

Affirmationskarten für Kinder

FAQ – häufige Fragen zu Affirmationen für Kinder

Ab welchem Alter sind Affirmationen sinnvoll?

Schon ab etwa 3 Jahren können Affirmationen im Alltag eingeführt werden. Je jünger das Kind ist, desto konkreter und spielerischer sollten die Sätze sein, zum Beispiel in Verbindung mit Bewegung oder als fester Bestandteil kleiner Rituale.

Was, wenn mein Kind Affirmationen albern findet?

Das ist völlig normal. Beziehe dein Kind spielerisch mit ein. Überlegt euch gemeinsam eigene Affirmationen, gestaltet individuelle Karten oder lass dein Kind die Karten zum Download selber ausschneiden.

Soll ich immer dieselben Sätze verwenden?

Wiederholung wirkt, aber du kannst die Sätze selbstverständlich regelmäßig anpassen. Lass dein Kind mitentscheiden, was gerade zu seiner Lebenssituation oder Stimmung passt.

Was, wenn mein Kind das Gegenteil sagt?

Wenn dein Kind sagt „Ich bin nicht stark“, kannst du den Satz umformulieren und liebevoll spiegeln: „Du fühlst dich jetzt gerade nicht stark. Und das ist okay.“ Affirmationen dürfen kleine Impulse sein, die dein Kind stärken und ermutigen.

Fazit: Affirmationen für Kinder sind mehr als Worte. Sie sind Wegweiser für innere Stärke

Affirmationen sind eine liebevolle Möglichkeit, dein Kind im Alltag sanft, wirkungsvoll und voller Verbindung zu begleiten. Sie stärken das Selbstvertrauen, helfen beim Umgang mit Gefühlen und schenken Orientierung in kleinen wie großen Herausforderungen.

Du brauchst keine besonderen Vorkenntnisse, nur offene Ohren, ehrliche Worte und etwas Raum im Alltag. Ein kurzer Satz zur richtigen Zeit kann viel bewirken. Ob beim Zähneputzen, vor dem Einschlafen oder in einem ruhigen Moment zwischendurch.

* Transparenzhinweis: Dieser Link ist ein sogenannter Affiliate-Link. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich ändert sich am Preis nichts. Du unterstützt damit lediglich meine Arbeit. Danke!

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