So hilft Yoga deinem Kind mit ADHS und ADS: Ein Weg zu mehr Fokus, Ruhe und Selbstregulation für lebendige Kinder
Lesedauer: 10 Minuten
Dein Kind ist ständig in Bewegung, wechselt im Sekundentakt das Thema und kann sich nur schwer konzentrieren? Vielleicht fragst du dich, wie du es liebevoll begleiten kannst, ohne ständig zu ermahnen oder zu korrigieren. Besonders Kinder mit ADHS oder ADS brauchen viel Verständnis, Struktur und neue Wege, um mit ihrer inneren Energie besser umgehen zu können.
Yoga kann dabei ein kraftvolles Werkzeug sein. Ganz ohne Druck, aber mit Struktur, Bewegung und Achtsamkeit unterstützt es Kinder dabei, sich selbst besser wahrzunehmen, zur Ruhe zu kommen und ihre Konzentration zu stärken. In diesem Artikel zeige ich dir, wie das funktioniert. Du kannst es ganz ohne Vorerfahrung, praxisnah und kindgerecht umsetzen, aber vor allem einfach und mit ganz viel Spaß.
Inhalte im Überblick
▼ Hilfe bei Kindern mit ADHS/ADS: Was sie wirklich brauchen und wie Yoga dabei helfen kann
▼ Warum Yoga für Kinder mit ADHS und ADS so wertvoll ist
▼ Was sagt die Forschung über Yoga bei Kindern mit ADHS?
▼ Erste Hilfe bei ADHS: So gelingt Yoga auch zu Hause
▼ FAQ – Häufige Fragen von Eltern mit Kindern mit ADHS oder ADS
▼ Fazit: Mit Yoga zu mehr Leichtigkeit, Fokus und Selbstregulation
Hilfe bei Kindern mit ADHS/ADS: Was sie wirklich brauchen und wie Yoga dabei helfen kann
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) und ADS (ohne Hyperaktivität) betreffen laut der KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts (2018) zwischen 5 und 7 Prozent aller Kinder in Deutschland. Ebenso, wie die Diagnosezahlen, steigt auch das Bewusstsein dafür, dass hinter dem Verhalten dieser Kinder mehr steckt als bloße „Ungezogenheit“.
Typische Symptome für Kinder mit ADHS/ADS können sein:
🔹ein ständiger Bewegungsdrang
🔹Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
🔹impulsives Verhalten
🔹starke emotionale Schwankungen
Doch nur, weil ein Kind diese Symptome aufweist, heißt es nicht gleich, dass es an ADHS oder ADS leidet. In meiner täglichen Arbeit als Vorschullehrerin erlebe ich immer wieder Kinder, die Anzeichen wie Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten oder impulsives Verhalten zeigen. Diese Kinder benötigen stärkere Impulse, um zur Ruhe zu finden oder sich über längere Zeit fokussieren zu können. Ihre Konzentrationsspanne ist oft geringer und der Bewegungsdrang höher. Diese Beobachtungen bestärken mich immer wieder in dem, was ich hier weitergeben möchte. Nämlich, dass Kinder jemanden brauchen, der sie an die Hand nimmt, ihnen echte Unterstützung gibt und ihnen zeigt, dass sie gesehen werden. Und manchmal reicht schon eine kleine Veränderung im Alltag, um ihnen das Leben ein bisschen leichter zu machen.
Es gibt viele Kinder, die in bestimmten Lebensphasen ähnliche Verhaltensweisen, etwa in der Übergangsphase in die Vorschule oder Schule, nach Veränderungen im Alltag oder in stressreichen Situationen. Gerade deshalb kann nur eine geschulte Fachkraft nach genauer Beobachtung und Diagnostik beurteilen, ob tatsächlich eine ADHS- oder ADS-Diagnose vorliegt.
Unabhängig von einer offiziellen Diagnose brauchen viele Kinder, die sich leicht ablenken lassen, innerlich getrieben wirken oder emotional schnell aus der Balance geraten, Impulse im Alltag, die ihnen echte Hilfe bieten. Und genau hier beginnt die eigentliche Frage:
Wie können wir als Erwachsene diese Kinder im Alltag stärken, ohne Druck auszuüben, aber mit Struktur, Sicherheit und dem Gefühl, dass sie richtig sind, wie sie sind?
Eine Antwort darauf kann Kinderyoga sein.
Denn Yoga ist viel mehr als nur Bewegung. Es bietet lebendigen, sensiblen oder unruhigen Kindern genau das, was sie brauchen. Yoga gibt ihnen Raum für:
🔹Körpererfahrung ohne Bewertung oder Leistungsanspruch
🔹Achtsamkeit auf spielerische Weise
🔹kleine Rituale für mehr Struktur
🔹Selbstwahrnehmung und Selbstregulation
Ein Kind mit ADHS (oder kindlichem Verhalten, das ähnlich wirkt) muss sich oft sehr anstrengen, um im Alltag „funktionieren“ zu können. Yoga schenkt diesen Kindern eine bewusste Auszeit und gleichzeitig Werkzeuge, die sie in stressigen Momenten innerlich abrufen können.
Möchtest du mehr über die Vorteile und die Wirkung von Yoga bei Kindern erfahren? Dann schaue gerne in meinen Artikel „Vorteile von Yoga mit Kindern: So stärkst du Körper, Geist und Verbindung spielerisch und mit Leichtigkeit“.
Warum Yoga für Kinder mit ADHS und ADS so wertvoll ist
Yoga ist mehr als nur Dehnen und Atmen. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Körper, Geist und Emotionen verbindet und genau deshalb so hilfreich für Kinder, die viel wahrnehmen, sich schnell überfordert fühlen oder gefühlt ständig „unter Strom“ stehen.
In meiner pädagogischen Arbeit erlebe ich regelmäßig, wie herausfordernd es sein kann, Kindern mit ADHS oder einem hohen Bewegungsdrang Struktur zu geben, ohne sie einzuschränken. Yoga bietet hier eine Brücke zwischen freier Bewegung und achtsamer Anleitung.

1. Bewegung als Ventil
Durch spielerische Körperübungen (Asanas) können Kinder angestaute Energie abbauen.
Gerade Kinder mit ADHS haben einen inneren Bewegungsdrang, der sich oft schwer steuern lässt. Statt sie zu bremsen, dürfen sie sich im Yoga durch Tierbewegungen, kleine Spiele oder kraftvolle Standhaltungen auspowern.
Jede Yogaeinheit mit Kindern beginnt in der Regel mit einer aktiven Bewegungsphase. Sie hilft, körperliche Anspannung loszulassen und bereitet das Kind darauf vor, sich im nächsten Schritt besser zu konzentrieren.
2. Struktur und Rituale
Wiederkehrende Abläufe geben Sicherheit und Orientierung. Etwas, das lebendige Kinder dringend brauchen.
Gerade im Familienalltag geht es oft turbulent zu. Zwischen Schule, Terminen und Alltagstrubel fehlt oft der Raum für Ruhe und Orientierung. Kinder mit ADHS nehmen dies oft noch intensiver wahr. Eine Yogaeinheit für Kinder folgt festen Abläufen: es gibt ein Anfangsritual, Bewegungseinheiten zum Auspowern, den Yoga-Teil, eine Entspanungsphase und ein Schlussritual. Das hilft dem Kind, sich zu orientieren. Genau dieses Gefühl kann den inneren Stress deutlich reduzieren.
3. Atemübungen für Fokus und Beruhigung
Gezielte Atemtechniken helfen, Emotionen zu regulieren.
Viele Kinder spüren, dass sie wütend sind, wissen aber nicht, wie sie mit diesem Gefühl umgehen können.
Atemübungen geben ihnen ein Werkzeug an die Hand, das sie selbstständig anwenden können, z. B. in aufregenden Situationen, vor der Schule oder bei einem Streit.
Besonders wertvoll: Sie sind leicht umsetzbar und brauchen keine Hilfsmittel und sind somit ideal für kleine Alltagsrituale.
4. Achtsamkeit stärkt die Selbstwahrnehmung
Kinder lernen, in sich hineinzuspüren: Wie fühle ich mich gerade? Wo im Körper ist mein Gefühl gerade?
Diese Fragen sind für Kinder mit ADHS oft schwer zu beantworten, denn sie handeln oft schneller, als dass sie fühlen.
Achtsamkeitsimpulse helfen Kindern, sich selbst besser zu verstehen. Wo in meinem Körper kribbelt es gerade? Welche Farbe hat mein Gefühl heute? Das ist der erste Schritt zur Selbstregulation.
5. Verbesserung der Konzentration
Durch Balanceübungen oder ruhige Haltepositionen wird die Aufmerksamkeit der Kinder geschult. Eine wichtige Fähigkeit nicht nur für die Schule, sondern auch den Alltag.
Yoga bringt nicht nur den Körper in Bewegung, sondern stärkt auf spielerische Weise auch die Geduld und innere Stabilität. Bei vielen Übungen richten Kinder ihre Aufmerksamkeit gezielt auf eine Bewegung, ihren Atem oder ihr Gleichgewicht. Das verbessert nicht nur die Konzentration, sondern auch die Frustrationstoleranz.
Und ganz wichtig: Im Yoga gibt es kein Richtig oder Falsch. Das reduziert den Leistungsdruck und erlaubt es dem Kind, sich mutig auszuprobieren.
Was sagt die Forschung über Yoga bei Kindern mit ADHS?
Als Eltern möchten man verstehen, warum eine Methode hilfreich sein kann, besonders, wenn das eigene Kind unter starker Unruhe oder Konzentrationsschwierigkeiten leidet. Yoga klingt vielleicht im ersten Moment zu sanft oder nicht konkret genug. Doch die Wissenschaft zeigt inzwischen sehr klar, dass Yoga auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene wirkt.
Hier einige aussagekräftige Studien und Projekte:
🔹 Universität Leipzig (2018):
In einer Interventionsstudie von Schmidt, W., Glöckner, G. & Zschocke, K. wurden Grundschulkinder mit ADHS über mehrere Wochen in Yoga-Übungen eingebunden. Das Ergebnis zeigte eine verbesserte Konzentration, höhere Selbstkontrolle und einen deutlichen Rückgang von Impulsivität im Schulalltag.
🔹 Meta-Analyse von Chou & Huang (2017):
Diese internationale Analyse wertete mehrere, verschiedene bereits durchgeführte Studien zu Yoga und ADHS bei Kindern aus. Das Fazit der Autoren: Yoga-Interventionen reduzierten Hyperaktivität und verbesserten die Aufmerksamkeit deutlich und das bereits nach kurzer, regelmäßiger Anwendung.
🔹 Projekt „Mini-Yoga“ an einer Schweizer Grundschule (2021):
In einer Schule in Zürich wurde ein Pilotprojekt mit täglichen 5-minütigen Yoga-Einheiten vor Unterrichtsbeginn durchgeführt. Lehrkräfte beobachteten, dass Kinder, besonders jene mit ADHS-Symptomen, wesentlich fokussierter, ruhiger und emotional stabiler in den Tag starteten.
Diese Studien machen Mut und zeigen, dass es nicht darum geht, dass dein Kind „funktionieren“ soll, sondern darum, ihm Werkzeuge an die Hand zu geben, auf die es in herausfordernden Situationen zurück greifen kann. Kinderyoga unterstützt genau dort, wo ADHS-Kinder oft kämpfen: beim Regulieren, beim Fokussieren und beim innerlich zur Ruhe kommen.
Yoga muss nicht perfekt umgesetzt werden. Es darf leicht, kindgerecht und verspielt sein. Denn genau so wirkt es am besten.
Erste Hilfe bei ADHS: So gelingt Yoga auch zu Hause
Vielleicht fragst du dich gerade: „Klingt schön, aber wie sollen wir das jetzt umsetzen? Einfach so bei uns im Wohnzimmer?“
Und genau so ist es. Du brauchst keinen perfekten Raum, kein spezielles Equipment und auch keine Yoga-Ausbildung, um mit deinem Kind erste Erfahrungen zu sammeln.
Gerade Kinder mit ADHS oder einem hohen Bewegungsdrang profitieren davon, wenn sie selbst aktiv werden können. Du musst nicht direkt einen Yogakurs buchen, um deinem Kind erste achtsame Impulse mitzugeben. Manchmal reicht schon eine kleine Ecke im Kinderzimmer, eine Yogamatte und ein bisschen Neugier.

Genau dafür habe ich meine eigenen Yoga-Karten für Kinder entwickelt.
Sie sind sofort als Download verfügbar, lassen sich ganz einfach zu Hause ausdrucken und bieten dir und deinem Kind eine praktische und liebevolle Möglichkeit, gemeinsam erste Yogaerfahrungen zu machen, ganz ohne Vorkenntnisse.
Schon das Ausschneiden der Karten kann zum Ritual werden. Dein Kind darf selbst aktiv werden und die Karten ausschneiden. So entsteht direkt eine persönliche Verbindung. Dein Kind hat etwas selbst erschaffen, etwas, das ihm gehört. Erfahrungsgemäß werden Materialien, die selbst gestaltet wurden, von Kindern ganz anders wahrgenommen, mit mehr Stolz, Neugier und Offenheit.
Die Karten enthalten nicht nur kindgerechte Yogaübungen, sondern auch kleine Flows zu Themen wie Wut, Mut oder innere Ruhe, jeweils mit stärkenden Affirmationen. So entstehen ganz einfach kurze Rituale, die dein Kind emotional begleiten können und das mit nur wenigen Minuten am Tag.
Auch ein Lieblingsbuch lässt sich wunderbar mit Yoga verbinden: Welche Tiere kommen darin vor? Welche Bewegung passt dazu? So wird aus dem Vorlesen schnell ein bewegtes Abenteuer und die Kreativität deines Kindes wird gefördert.
Auch eine eigene Yogamatte kann deinem Kind helfen, einen klaren Rahmen zu schaffen. Sie wirkt wie eine kleine Insel mit Platz für Bewegung, Ruhe und Selbstwirksamkeit.
Sie lässt sich aber auch zum Lesen, Malen oder Höhle bauen nutzen und wird so zu einem festen Rückszugsort.
Als Mama von drei Kindern kann ich dir die bunten Yogamatten von Yogitier sehr ans Herz legen. Sie wurden speziell für Kinder entwickelt und mit liebevollen Tiermotiven gestaltet. Dank ihres dünnen, flexiblen Materials sind sie so leicht, dass sie problemlos mit in den Urlaub oder zu einem Picknick genommen werden können.
Einen großen Vorteil für mich als Mama haben sie auch: Die Matte kann ganz unkompliziert in der Waschmaschine gewaschen werden. Das macht sie besonders pflegeleicht und langlebig.
Bei uns sind die Matten täglich im Einsatz. Mit dem Code RUHE10 bekommst du 10 % Rabatt über den Link.
Mach dir als Mutter oder Vater selbst keinen Druck. Es muss nicht perfekt laufen. Es geht nicht darum, dass alles klappt, sondern dass ihr es gemeinsam ausprobiert und dabei Spaß und Freude entwickelt.
Schon fünf Minuten am Tag können helfen, einen neuen Anker im Alltag zu schaffen.
Es sind oft die kleinen Dinge, die langfristig den größten Unterschied machen. Diese Impulse können dir dabei helfen, Yoga mit deinem Kind alltagstauglich und entspannt umzusetzen:
🔹 Bleib spielerisch. Yoga darf lebendig, laut oder auch mal albern sein, so lange es euch gut tut. Es ist eine Zeit, in der dein Kind ganz es selbst sein darf.
🔹 Sei flexibel. Vielleicht macht dein Kind nur eine Übung mit und auch das ist vollkommen ausreichend!
🔹Wiederholungen sind wertvoll. Kleine Rituale geben Orientierung und helfen beim Ankommen. Überlegt euch gemeinsam eine feste Zeit im Tagesablauf, in der ihr ein kleines Yogaritual einbauen könnt. Dies kann zum Beispiel nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen sein. So entsteht eine wohltuende Routine, die Sicherheit und Orientierung bietet. Schon zwei, drei Übungen oder eine gezogene Karte können reichen, um den Tag bewusst abzurunden.
Mit der Zeit entsteht so eine stärkende Praxis, die euch beide ganz ohne Leistungsdruck und mit viel Wirkung verbindet und deinem Kind gleichzeitig ein Werkzeug an die Hand gibt, das es auch im Alltag selbst anwenden kann, wenn es Ruhe, Fokus oder einen Moment für sich braucht.
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FAQ – Häufige Fragen von Eltern mit Kindern mit ADHS oder ADS
Mein Kind ist sehr unruhig, wie soll es da überhaupt Yoga machen können?
Das ist eine der häufigsten Fragen und die Antwort lautet: indem es einfach machen kann. Yoga bei ADHS heißt nicht, dass dein Kind 20 Minuten stillsitzen muss. Der Einstieg erfolgt über bewegte Übungen, die helfen, Energie ab zu bauen. Mit der Zeit werden Ruhephasen leichter. Wichtig ist, die Erwartungen runter schrauben.
Was mache ich, wenn mein Kind mittendrin keine Lust mehr hat oder „ausflippt“?
Gerade bei Kindern mit Impulsivität ist das völlig normal. Lass dein Kind Pause machen, biete später eine neue Übung an oder beziehe es spielerisch wieder ein. Yoga ist kein Muss, sondern ein Erfahrungsraum. Du kannst es auch als Ritual anbieten, bei dem dein Kind sich Übungen selbst aussucht, z. B. mit Yogakarten.
Kann Yoga wirklich helfen, die Konzentration in der Schule zu verbessern?
Ja! Vor allem, wenn es regelmäßig und spielerisch gemacht wird. Studien zeigen, dass Yoga die Fähigkeit zur Selbstregulation und Aufmerksamkeit fördert. Viele Schulen setzen inzwischen gezielt auf Achtsamkeits- oder Yoga-Elemente im Unterricht.
Auch in meinem Unterricht an der Grundschule sind Yoga- und Achtsamkeitsübungen fester Bestandteil. Sie gehören fest zu unserem Alltag dazu und sind kleine Helfer bei Unruhe. Sie wirken, aber vor allem machen sie den Kindern Spaß!
Wie unterscheide ich, ob mein Kind einfach lebendig oder wirklich von ADHS betroffen ist?
Diese Frage solltest du am besten gemeinsam mit Kinderärzten oder Psychologen klären. Yoga hilft in beiden Fällen, denn ob temperamentvoll oder diagnostiziert, dein Kind profitiert von Bewegung, Achtsamkeit und emotionaler Entlastung.
Gibt es bestimmte Yogaübungen, die sich besonders gut für Kinder mit ADHS eignen?
Ja, vor allem:
🔹Dynamische Tier- oder Kraftübungen (z. B. Tiger, Hund, Gorilla)
🔹Balancehaltungen, die Konzentration fördern (z. B. Baum, Krieger)
🔹Atemübungen, die helfen, sich zu zentrieren
Was, wenn mein Kind Medikamente nimmt, ist Yoga trotzdem sinnvoll?
Ja, denn Yoga ergänzt andere therapeutische Maßnahmen sinnvoll, ersetzt diese aber nicht. Es unterstützt dein Kind, sich selbst besser zu spüren und aktive Selbstfürsorge zu lernen, unabhängig von einer medikamentösen Behandlung.
Fazit: Mit Yoga zu mehr Leichtigkeit, Fokus und Selbstregulation
Kinder mit ADHS oder ADS erleben die Welt viel intensiver und brauchen besondere Wege, um ihre Energie zu balancieren. Yoga bietet genau das: Bewegung, Struktur, Achtsamkeit und Ruhe ganz ohne Zwang.
Du brauchst keine Vorerfahrung, nur ein bisschen Mut, gemeinsam etwas Neues auszuprobieren. Vielleicht beginnst du heute mit einer kleinen Übung, einem tiefen Atemzug oder ziehst zusammen mit deinem Kind eine Yogakarte.
Mit jeder Einheit stärkst du nicht nur dein Kind, sondern auch eure Verbindung.